Baden-Württemberg: Das Land der arbeitslosen Lehrer

Stephan Schwarz sieht Bildungsstandort bedroht: Land muss endlich Verantwortung übernehmen

(Schorndorf, 31.07.2020) Die Sommerferien starten. Was für die einen Erholung und Freude bedeutet, heißt für viele Lehrer in Baden-Württemberg Arbeitslosigkeit und Hartz IV.

Baden-Württemberg schickt erneut rund 9.000 Lehrkräfte in den Sommerferien in die Arbeitslosigkeit. Ein sich jährlich wiederholendes Drama. „Das ist verantwortungslos!“, kommentiert Stephan Schwarz, der den Bildungsstandort Baden-Württemberg bedroht sieht. „Für viele Lehrkräfte beginnt nun der Tag mit dem Ausfüllen des Antrages auf Leistungen nach dem SGB II, kurz Hartz IV. Das ist frustrierend. Welcher Arbeitgeber verhält sich so? Wie will Baden-Württemberg attraktiv für qualifizierte Lehrer sein, wenn pünktlich zu den Sommerferien der Termin beim Jobcenter ansteht?“, fragt Schwarz. Der AfD-Landtagskandidat in Schorndorf sieht Bildungsministerin Susanne Eisenmann in der Verantwortung. Die CDU-Spitzenkandidatin dürfe sich nicht wie die letzten Jahre wegducken.

„Ob Schwarz-Gelb, Grün-Rot oder jetzt Grün-Schwarz, unabhängig welches Farbenspiel man bislang einging, alle Landesregierungen haben vor den Wahlen Abhilfe zugesichert und nach den Wahlen die Lehrer einfach wieder in die Arbeitslosigkeit verabschiedet. Das ist ein unhaltbarer Zustand!“, so der AfD-Landtagskandidat. Die Landesregierungen verweisen immer auf die Kosten, die durch eine Weiterbeschäftigung durch die Lehrer eintreten würden. Doch diese Rechnung will Schwarz nicht stehen lassen. „Mit der Logik könnte man auch andere Beschäftigte des Landes mal für ein paar Wochen in die Arbeitslosigkeit entlassen. Zudem zahlt die Solidargemeinschaft der Steuerzahler in beiden Fällen. Auch das Hartz IV ist aus dem Steuertopf. Die Landesregierung wälzt Kosten so einfach auf die Sozialkassen ab. Das ist ein Unding!“ Wer gute Bildung wolle, müsse dafür eben auch bereit sein, den nötigen Personalbestand zu finanzieren. Wenn man sparen wolle, könne die Landesregierung ja während der Sommerpause auf ihre Bezüge verzichten, merkt Schwarz an. 

„Was sollen junge Leute denken, die Lehrer werden wollen? Entweder einen anderen Beruf ergreifen oder in ein anderes Bundesland gehen. So gewinnt man aber nicht die klügsten Köpfe für unser Land und unsere Kinder“, stellt Stephan Schwarz fest und erwartet von Bildungsministerin Eisenmann endlich die Wahlversprechen umzusetzen und den unhaltbaren Zustand zu korrigieren.