Kinderehen: Stephan Schwarz fordert Scheuklappen abzunehmen

Laut Hilfsorganisationen sind Behörden überfordert und viele Opfer ohne Hilfe

(Schorndorf, 07.08.2020) Das Gesetz zur Bekämpfung von Kinderehen in Deutschland hat nach Einschätzung der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes bislang noch keine großen Erfolge gezeigt. Auch in Baden-Württemberg sei die Problematik noch nicht gelöst.

„Betroffene bleiben oft hilflos zurück“, konstatiert Stephan Schwarz, Landtagskandidat der AfD im Wahlkreis Schorndorf. 2016 hatte die AfD eine Anfrage im Landtag von Baden-Württemberg gestellt. Damals wurden für Baden-Württemberg 187 sogenannte Kinderehen für das Jahr 2015 bescheinigt. Die Situation habe sich bis heute „nicht richtig aufgehellt“, so Schwarz. „Hilfsorganisationen gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. In manchen Bundesländern werden gar keine Zahlen genannt. Das deutet auf eine Überforderung der Behörden mit der Anwendung der Gesetze hin, oder vielleicht auch mit einer eher konfrontativen Klientel“, so der AfD-Politiker.

Stephan Schwarz, der Bürgerrechte zu einem seiner Themenschwerpunkte zählt, fährt fort: „Wichtig ist, hier die Scheuklappen abzulegen. Aus Furcht als nicht politisch-korrekt zu gelten, wurde und wird teilweise immer noch weggesehen. Da werden die ganz dicken Scheuklappen aufgelegt, weil man vielleicht auch bestimmte Klientel an der Wahlurne nicht verprellen will. Wir müssen aber endlich die Opfer dieser archaischen Traditionen bedenken. Das Mädchen mit 13 Jahren, welches mit einem 30 Jahre alten Mann verheiratet ist, ist Opfer und muss im Mittelpunkt der Hilfe stehen! Und nicht, ob man vielleicht irgendwelchen Gruppen mit bestimmten Bräuchen, die man sonst euphemistisch gerne als kulturelle Bereicherung verkauft, auf die Füße tritt!“

Am häufigsten betroffen seien in Deutschland bisher junge Mädchen aus Syrien und Bulgarien, der Türkei, dem Irak und Afghanistan. Schwarz fordert einen Ausbau der Hilfsangebote für die Opfer und eine konsequente strafrechtliche Verfolgung von Geistlichen, die entsprechende Trauungen vornähmen. „Auch wenn das in der Landesregierung nicht jeder gerne hören mag, die härteste Strafe ist Abschiebung. Wo diese möglich ist, muss sie auch durchgezogen werden!“