Schuldenstand der Stadt Schorndorf erreicht neues Rekordhoch – Anstieg um acht Prozent gegenüber 2020

(Schorndorf, 09.08.2022) „Schau ich auf den Schuldenstand der Stadt Schorndorf in der Nacht“, so der Vorsitzende der AfD-Fraktion im Gemeinderat Schorndorf, Lars Haise, „dann werde ich um den Schlaf gebracht.“ Die neuesten Zahlen, die das Statistische Landesamt Baden-Württemberg über die Verschuldung der Kommunen veröffentlicht hat, ließen für die Daimlerstadt und die finanziellen Spielräume in den kommenden Jahren nichts Gutes erahnen.

Rechne man die Schulden von Stadt, Eigenbetrieben und Beteiligungen – wie etwa Zentrale Dienste, Stadtentwässerung, Stadtbau und Stadtwerke – zusammen, erreichte der Schuldenstand von Schorndorf zum 31.12.2021 einen neuen Rekordstand von 179,297 Millionen Euro. Das ist gegenüber dem Vorjahr (166,127 Millionen Euro) eine Steigerung um acht Prozent. „Damit lastet auf den Schultern eines jeden Schorndorfer Bürgers eine Pro-Kopf-Verschuldung von 4.524 Euro. Das ist knapp zweieinhalb Mal mehr als der Landesdurchschnitt von 1.910 Euro je Einwohner und Kommune“, so das besorgniserregende Fazit des 33-jährigen AfD-Stadtrats. Auch im Vergleich mit anderen Städten im Rems-Murr-Kreis sei Schorndorf erneut trauriger Spitzenreiter: Backnang liege bei 1.820 Euro, Fellbach bei 2.200 Euro, Waiblingen bei 933 Euro und Winnenden bei 1.700 Euro Schulden je Einwohner, erklärt Haise weiter.

„Insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Beratungen zu den Kulturzuschüssen sehen wir gar keinen Spielraum mehr, um entsprechenden Wünschen nach einem Mehrbedarf Rechnung zu tragen“, so das Resümee der AfD-Fraktion. Im Bereich der freiwilligen Aufgaben müsse in den nächsten Jahren „überall der Gürtel enger geschnallt werden.“ Dem neuen Oberbürgermeister der Stadt, Bernd Hornikel, mache Haise jedoch keine Vorwürfe. Er habe lediglich das übernommen, was sein SPD-Vorgänger hinterlassen hat. „Jetzt muss es aber an die Beseitigung dieses Missstandes gehen, mit äußerster Haushaltsdisziplin und Konzentration auf die Pflichtaufgaben“, so Haise abschließend.